Von Grau zu Blau: 30 Jahre Technisches Hilfswerk in Chemnitz

Chemnitz. 1991 gründeten sich nach der Wiedervereinigung die ersten Ortsverbände (OV) des Technischen Hilfswerks (THW) in den neuen Bundesländern Deutschlands. Darunter auch der Ortsverband Chemnitz, welcher nun ebenfalls, coronabedingt, am Samstag sein 30-jähriges Bestehen nachfeierte.

Als einer der ersten Ortsverbände in den neuen Bundesländern wurde der Ortsverband Chemnitz am 09.11.1991 auf dem Gelände der ehemaligen Zivilverteidigung der DDR an der Max-Saupe-Straße gegründet. Gründungsmitglied und heute stellvertretender Ortsbeauftragter Carsten Sternkopf erinnert sich: "Angefangen haben wir mit 3 Fahrzeugen. Diese waren aber keineswegs neu, sondern stammten von den Ortsverbänden aus den alten Bundesländern. Gemeinsam mit unserem Paten-Ortsverband aus Nürnberg haben wir nach und nach den Zivil- und Katastrophenschutz im Bereich Chemnitz aufgebaut."

30 Jahre sind seitdem vergangen. Die kleine Baracke aus Zivilschutzzeiten ist bereits 2000 einem Neubau gewichen, die alten Fahrzeuge wurden ausgemustert und durch einen modernen Fuhrpark aus mittlerweile über 30 Fahrzeugen ersetzt, statt grauer Arbeitskleidung gibt es nun moderne Einsatzanzüge in blau. Lediglich die alte Fahrzeughalle existiert noch als Relikt aus dieser Zeit.

Mehrere An- und Umbauten erfolgten über die Jahre in ehrenamtlicher Eigenleistung. So entstand ein eigenes Übungsgelände mit Kesselwagen, Tunnelsystem und Übungshaus, welches allen Ortsverbänden des Bereiches Chemnitz zur Verfügung steht. Aber auch die umliegenden Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizeien nutzen das Gelände zu Aus- und Fortbildungszwecken. Die organisationsübergreifende Zusammenarbeit zahlt sich auch im Einsatz aus.

Geladen waren am Samstag, neben zahlreichen Gästen aus Wirtschaft und Politik, auch die Arbeitgeber der Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes. Durch die Veranstaltung führte Conny Hartmann, Moderatorin bei Radio Chemnitz. Als Vertreter der Stadt Chemnitz dankte Knut Kunze, neuer Bürgermeister für Recht, Sicherheit und Umweltschutz, den Helferinnen und Helfern für ihr ehrenamtliches Engagement. Für ihn war es der erste Auftritt als Repräsentant der Stadt nach der Übernahme des Amtes Anfang des Monats.

Erstmalig bewährt hat sich der Ortsverband zum Eisenbahnunglück in Elsterwerda. Ob das Oderhochwasser oder Jahrhunderthochwasser 2002. Wochenlang waren hier die Helferinnen und Helfer im Einsatz, haben Sandsäcke gestapelt und Wasser abgepumpt. 2013 dann wieder im Bereich Chemnitz und Umland. Auch bei dem letzten großen Hochwasser 2021 im Ahrtal waren die Chemnitzer Ehrenamtlichen über mehrere Wochen eingesetzt. Egal ob Hochwasser, Corona oder Großbrände wie zuletzt in der Sächsischen Schweiz.

Ein weiterer großer Meilenstein in der Geschichte des Ortsverbandes war der Tag des THW 2009 vor und in der Chemnitzer Stadthalle. Hier wurde bereits das 20-jährige Bestehen der östlichen Ortsverbände mit über 900 Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus ganz Deutschland sowie zahlreichen Gästen aus der Landes- und Bundespolitik gefeiert.

Die Festrede des Tages hielt Sven Hoppe, Leiter der THW-Regionalstelle Chemnitz als Repräsentant des zuständigen Landesverbandes Sachsen/Thüringen. "Egal ob Hochwasser, Corona oder lokale Einsätze gemeinsam mit Feuerwehr und Polizei - Der Ortsverband Chemnitz hat sich mit seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den letzte 30 Jahren im Rahmen des Katastrophenschutzes verdient gemacht" dankte Hoppe den anwesenden Ehrenamtlichen und übergab stellvertretend die Jubiläumstafel an den Ortsverband.

Es folgten weitere Grußworte durch den ehemaligen Geschäftsführer der Regionalstelle Chemnitz, Volker Hochmann und enviaM-Vertreter Udo Stöckel, welcher den Ortsverband als "vertrauensvoller Partner bei Krisen" lobte. Anschließend zeichneten Hoppe und Sternkopf verdiente Helfer mit dem Ehrenzeichen in Gold, sowie besonders Verdiente mit dem Helferzeichen Gold mit Kranz aus. Maik Walther schloss die Veranstaltung mit abschließenden Worten als Zugführer und Vorsitzer des örtlichen Helfervereins.

Beendet wurde die Jubiläumsveranstaltung mit einem gemeinsamen Mittagessen und im Anschluss mit einem gemeinsamen Fest für alle Helferinnen und Helfer sowie deren Angehörige.


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